Schnitzen in Rumänien
Als Teil meines Aufenthaltes in Lipova
1.
Thema
1.1 Grundlegende arbeiten mit dem Schnitzmesser.
Entrinden, Formen erkennen, Erkanntes ausarbeiten
1.2 Die Aktivität wird über mehrere Tage im Rahmen
der Abenteuer Freizeit eingebaut. Die Teilnehmer sind alle anwesenden Kinder
und Anleiter, soweit Messer zur Verfügung stehen.
Besonders wird hierbei die Überwindung der
Sprachbarriere und die Handhabung des Werkzeuges.
2.
Bedeutung und Anforderung
2.1 Ich bin ein dem Holz sehr verbundener Mensch und
schnitze selbst gerne. Diese Vorkenntnis sowie die damit zu erreichende Beschäftigung
nach meinem Gastspiel dort für die Kinder ist mir persönlich sehr wichtig.
2.1 Die Kids haben mit den Messern, die ich dort
lassen werde, die Möglichkeit selbst ihre Fähigkeiten auszubauen. Es soll zu
einem Sinnvollen Zeitvertreib außerhalb der Schulzeit beitragen.
2.3 Ich habe den Beruf des Schreiners erlernt und
lange Zeit in einer Kreativ Werkstatt mit behinderten Menschen gearbeitet. Die
dort erlernten rudimentären Schnitzwerkstücke zeugen von viel Fantasie und
einem gemeinsam Dialog auf fremden Sprachen.
2.4 Die Kinder müssen Kognitiv in der Lage sein ein
Messer zu halten. Ihre Fantasie sollte entfesselt werden und sie sollten für
eine gewisse Zeit in der Lage sein sich zu konzentrieren.
3.4
Fähigkeiten/ Voraussetzungen/ Leistungsprofil
Wie schon erwähnt bedarf es zur Teilnahme schon
einer gewissen Eigenmotivation. Die Kinder werden am Anfang des Kurses in das
System des Messers eingewiesen und müssen damit ein hohes Maß an Sorgfalt
mitbringen um Verletzungen zu vermeiden. Je Feinhandgeschicklicher die Kinder
sind, desto präziser können Sie ihre Bilder umsetzen. Sie müssen laufen und
sitzen, sowie eine kognitive Fähigkeit zur Steuerung des Messers können.
3.5 Ziele
3.5.1 Als Fernziel sollte eine alternative zur Langweile
erreicht werden. Die Kinder sollen sich selbstständig mit dem Rohstoff Holz und
dem Messer beschäftigen können. Auch soll ein sozialer Aspekt angespornt
werden: Um den älteren Kids einen Sinn zu geben, können diese für die kleinen
Figuren oder anderes herstellen und damit in der Reihe einen Platz zu erhalten.
Dazu möchte ich den Kindern ihre Fantasie
erweitern, indem diese an Totholz und ästen versuchen Wesen zu sehen, ihre
Umwelt auf andere Art und weise wahrzunehmen.
Wir sitzen im Kreis, was einen bestmöglichen
Überblick für mich bedeutet. Tische werden keine gebraucht. Man sitzt entweder
auf dem Boden oder auf Hocker die auch aus provisorischen Baumstümpfen etc.
bestehen können. Das Material holen wir uns auf einer Wanderung durch den Wald.
5.1 Beginnend in der Runde werde ich 2 zuvor
gefertigte kleine Grünholz Figuren, die ich ja mit ihnen machen möchte, in die
Runde halten und die Kids fragen, was sie erkennen. Wir spinnen uns ein wenig
aus, basteln wenn möglich auch ein paar kleine Geschichten dazu oder spekulieren
darüber, wie sich das Wesen wohl fortbewegt.
5.2 Hat die Gruppe sich dafür begeistern können
machen wir uns auf in den Wald zu einem kleinen Spaziergang, in dem wir Totholz
oder noch grünes abgebrochenes Holz mit besonderen Formen sammeln. Auch hierzu
bringen Geschichten zu den Wesen Farbe in das Spiel. Die Fantasie wird
entfacht. Nach ca. 20min kommen wir wieder im Kreis zusammen. Jeder sitzt auf
seinem Platz mit seinem Holz auf dem Schoß. Ich verteile die Messer und erkläre
es in der Mitte stehend für alles Beteiligten. Dies wird vor allem durch Zeichensprache
und vorführen geschehen. Nach den Sicherheitsinstruktionen nehme auch ich
meinen Platz im Kreis ein und es beginnt die eigentliche Arbeit. Wir starten
das abschälen der Rinde vom Holz. Ich mache es an meinem Stück vor, indem ich
immer von meinem Körper und der das Werkstück haltenden Hand weg schneide.
Nun sind die Kids am Werk und ich beobachte ihre
einzelnen Fähigkeiten. Je nach dem gebe ich Hilfestellung durch erneutes
vormachen, aber auch durch unterstützende Haltung bei diesem Arbeitsgang.
5.3 Da das schon einiges an neuem Stoff beinhaltet,
plane ich für die erste Stunde nicht mehr ein. Die Messer werden eingesammelt und die
Werkstücke aufgeräumt. Wir nehmen unseren Schnittabfall und werfen ihn schön
ins Feuer. Ich frage die Gruppe, ob wir damit am nächsten Tag weitermachen
sollen und bedanke mich für die Teilnahme.
Wenn es den Kids keinen Spaß macht zu schnitzen
muss ich gänzlichst umdenken und vielleicht den Spaziergang ausweiten und den
Wald erforschen.
Verletzungen durch schnitte sind sicherlich
einzukalkulieren. Diese muss ich dann säuberlichst versorgen und gleichzeitig
auch als Beispiel für Unachtsamkeit einsetzen. Da jedoch die
Schnittverletzungen beim schnitzen meist klein ausfallen kann man diese in Kauf
nehmen.